Siehe, ich will meinen Engel senden ...

Petrus Laurentius Wockenfuß
(1675-1721)

Besetzung: 4 St. Chor , Alt, Tenor, Baß und Orchester (Oboe, 2Vl, Va, Vc)
Aufführungsdauer: ca. 12 Minuten

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Sonata

Basso:

Siehe, ich will meinen Engel senden, der vor mir her den Weg bereiten soll
und bald wird kommen zu seinem Tempel des Herrn, den ihr suchet,
und der Engel des Bundes, des ihr begehret.
Siehe, er kömmt, spricht der Herr Zebaoth, denn werden sie dem Herren Speisopfer
bringen in Gerechtigkeit und wird dem Herren wohlgefallen das Speisopfer Juda und Jerusalem.

Chor:

Komm, großer Bundesengel, dein Volk verlangt nach dir.
Komm, zeig uns unsre Mängel, halt uns die Wahrheit für;
Wenn uns dein Geist wird lehren, so werden wir uns kehren,
zu folgen mit Begier.

Recitativ, Tenor:

Es kann nicht anders sein: Soll unser Dienst Gott wohlgefallen, so müssen wir für allem wegtun den Heuchelschein.

Dies wird der Bundesengel lehren; er wird der heiligenSchar durch Läutern ganz und gar und für der Heuchelei bewahren.

So wird ihr Opfer anders nicht, weils aus rechtschaffnen Herzen kommen, als gnädig angenommen vor Gottes Angesicht.

Aria, Tenor :

Unsrer Lippen leeres Lallen,
kann dem Höchsten nicht gefallen
Ohn ein demutvolles Herz.
Der ist nur bei ihm beliebet,
der ihm dies zum Opfer giebet
voller Wehmut, Reu und Schmerz.
Soll der Lippen schwaches Lallen,
Gott, dem Höchsten, wohlgefallen,
muß das Herz demütig sein.
Wer will glücklich sein im Beten,
muß vor Gott mit Andacht treten
voller Demut, Reu und Pein.

Aria, Alt:

Ein Herz voll Demut, Lieb und Glauben bring ich, Herr, nimm es gnädig an.
Es gleicht an Sanftmut,denen Tauben, es übet Lieb an jedermann; du wollst der Armut es erlauben, daß ich nichts Bessers opfgern kann.

Tutti:

Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein geängster Geist.
Ein geängstes und zerschlagnes Herz wirstu, Gott, nicht verachten.
Die opfern dir Gerechtigkeit, wirstu , Gott, nicht verachten.

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